Bei Glühwein, Kinderpunsch und Plätzchen wurde am 5. Dezember das Adventsfenster gemeinsam betrachtet.
Die Kinder der Albertus-Magnus-Schule haben Weihnachtsbaumschmuck aus recycelten Materialien gebastelt. Die Drittklässler durften den Baum vor der St. Quirinus Kirche schmücken.
„Ich hatte auch Hilfe, als ich mit sieben Jahren aus Tschechien nach Deutschland gekommen bin. Jetzt kann ich was zurückgeben. Das finde ich wichtig.“ Ema Milde ist 18
Jahre alt, besucht das Europagymnasium in Kerpen und ist Teil des Projekts „Schüler für Schüler“. Seit 2014 unterstützen jährlich rund 70 Schülerinnen und Schüler der Oberstufe in ihrer Freizeit
Kinder und Jugendliche, die in Kerpen eine neue Heimat gefunden haben. Das ist einmalig in der gesamten Region, wenn nicht
gar deutschlandweit.
Bis heute haben sich knapp 800 Kerpener Gymnasiasten in ihren Freistunden als „Personal Trainer“ ehrenamtlich engagiert und mehr als 12.000 Deutschstunden erteilt. „Der 1:1-Unterricht ist sehr
effektiv. Wir reden über die Woche, machen Übungen zusammen und ich korrigiere die Hausaufgaben“, sagt Tino Thomas, der heute mit Matvir Smetanin Deutsch übt. Matvir ist vor dem Krieg in der Ukraine
geflohen und besucht jetzt das Kerpener Gymnasium. „Wir haben gerade ein Spiel gemacht, bei dem man Personen beschreiben muss. Da habe ich wieder neue Wörter gelernt“, sagt der Schüler.
Nicht nur die ukrainischen Schülerinnen und Schüler erhalten Unterstützung. Andere Gymnasiasten gehen in ihrer Freizeit in die benachbarte Adolph-Kolping-Hauptschule und die
Albertus-Magnus-Grundschule. Hier werden sie von den Lehrerinnen Michaela Müller und Nada Kecman in der Einzelförderung eingesetzt. Organisiert wird das Projekt von Vissarion Chouliaras, Lehrer am
Europagymnasium, und der Journalistin Birgit Broich-Jansen. „Aus einer spontanen Hilfsaktion wurde ein nachhaltiges Sprach-Projekt“, sagt Broich-Jansen, die 2014 von drei Jugendlichen, die aus dem
Irak fliehen mussten, um Hilfe beim Lernen der für sie neuen und schweren Sprache gebeten wurde.
Unbürokratisch stellte die Schulleitung des Europagymnasiums damals die
öffentliche Bibliothek der Schule als Lernort zur Verfügung. Schnell fanden sich Lernende aus der Oberstufe, die helfen wollten. „Viele unserer Gymnasiasten haben selbst Zuwanderungsgeschichte und
sind für die Sprachschüler ein Vorbild. Somit bringt dieses Projekt junge Menschen zusammen, die sich austauschen und gegenseitig bereichern. Es entwickelt sich Verständnis in beide Richtungen und
der gesellschaftliche Zusammenhalt wird gestärkt“, fasst Lehrer Vissarion Chouliaras die Idee des Projekts zusammen.
Schülerinnen und Schüler, die ein halbes Jahr lang regelmäßig unterrichten, erhalten eine Bescheinigung über ihr soziales Engagement von der Schule. „Ich fühle mich wirklich gut, wenn ich helfen
kann, und auch das Zertifikat wird mir nützlich sein.
Außerdem habe ich ein neues Berufsziel entdeckt. Vielleicht werde ich Lehrerin“, erzählt Felina Reinartz mit einem Lächeln. Sie geht immer gerne in die Hauptschule zu ihrem Lernpartner Wissam Alili.
Die Kinder freuen sich, wenn die Gymnasiasten kommen und sie individuell betreut werden“, ergänzt Lehrerin Nada Kecman.
In den vergangen zehn Jahren wurde das Projekt mehrfach mit Integrations- und Förderpreisen ausgezeichnet. Öffentliche Gelder sind nie geflossen – finanziell also ein echter Selbstläufer.
„Der Erfolg beruht einzig und allein auf dem ehrenamtlichen Einsatz jedes
Beteiligten“, unterstreicht Birgit Broich-Jansen und freut sich, dass die
Sprachschülerinnen und -schüler so erfolgreich lernen. Denn, so Lehrerin Liudmyla Parshykova aus der Ukraine: „Es ist so wichtig, gut Deutsch zu lernen. Nur so hat man die Chance auf eine gute
Ausbildung.“
Am 7.11. wurde Sankt Martin gefeiert. Die Kinder haben Wochen vorher schöne Laternen gebastelt. Am Donnerstag wurden Lieder gesungen und der große Weckmann wurde in der Klasse geteilt. Es war ein schönes Fest!
„Ich fand es sehr toll, dass ich auf dem Pferd drauf war. Für mich war es auch toll, das Pferd
zu putzen und sauber zu machen. Der Name von meinem Pferd war Spiderman und er war
so groß. Das Reitprojekt hat mir richtig viel Spaß gemacht!“
„Ich fand es schön, endlich auf dem Pferd sitzen zu können. Das Pferd in der Halle zu
führen, war auch super und hat Spaß gemacht. Ich werde Basje vermissen. Danke für das
Reitprojekt!“